Wie erhalten wir eine lebenswerte (Um)welt?
Nachhaltigkeit bedeutet, Ressourcennutzung so vorzunehmen, dass nachfolgende Generationen wenigstens die gleiche Ausgangslage wiederfinden wie wir selbst. Hans Carl von Carlowitz war der erste, der bereits 1713 dieses Prinzip für die Forstwirtschaft aufgestellt hat. Heute wird der Begriff der Nachhaltigkeit wesentlich umfassender auf ganze Ökosysteme oder die ganze Welt bezogen betrachtet. So gesehen steht die Nachhaltigkeit in enger Beziehung zu dem Planetary Health Ansatz, der 1993 von dem norwegischen Arzt Per Fugelli entwickelt wurde. Planetary Health bedeutet dabei, dass der Mensch und die gesamte Umwelt sich in einer wechselseitigen Beziehung befinden, die auch wechselseitig Gesundheit oder Krankheit bedingen.
Angesichts der heutigen Naturnutzung, die größtenteils exploitativen Charakter hat, zeigen sich die Folgen dieser einseitigen, auf den aktuellen Vorteil bedachten Ausbeutung beispielsweise nicht regenerativer Ressourcen wie Kohle, Öl usw. Der Klimawandel ist daher eine eindeutig auf menschliches Handeln zurückzuführende Auswirkung. Ebenso haben die intensive Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen unter hohem Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, sowie das ungehemmte Vordringen des Menschen in bisher unberührte natürliche Lebensräume, vielfältige Folgen. Der Verlust von Artenvielfalt, die Devastation von Böden oder der Verlust von Regenwald sind ein Teil der Konsequenz. Ein anderer hat sich darin gezeigt, dass die Verdrängung natürlicher Lebensräume Virenträger wie Fledermäuse zwingt, sich menschlich besiedelte Gebiete zu erschließen und diese Viren dann auf den Menschen zu übertragen. So war es bei Ebola und vermutlich auch bei SARS-CoV 2. An dieser Stelle wird deutlich, dass die Gesundheit der Umwelt sehr viel mit der Gesundheit des Menschen zu tun hat.
Der pflegliche Umgang mit den natürlichen Ressourcen, der den Aspekten der Nachhaltigkeit und der Gesundheit von Mensch und Ökosystem Rechnung trägt, ist ein Ansatzpunkt der Verbesserung. Hiervon sind wir zutiefst überzeugt und versuchen dies, wo immer möglich, in die Praxis zu übertragen.
Land- und Forstwirtschaft in Schloss Hamborn
Wir blicken auf eine jahrzehntelange, ressourcenschonende und nachhaltige Wirtschaftsweise in unserer Land- und Forstwirtschaft wie auch in unseren weiteren "grünen" Bereichen Gärtnerei und Obsthof zurück. Ziel war es immer, ökonomische wie ökologische Aspekte möglichst in Einklang zu bringen.
Ökonomie wie Ökologie haben nämlich denselben Wortstamm. "Oikos" bezeichnete im antiken Griechenland die Haus- und Wirtschaftseinheit, die es galt zu pflegen und zu entwickeln. Dazu gehört jedoch auch, wie man die Umwelt betrachtet. Unsere Haltung ist so, dass die Erde als lebendiger Organismus angesehen wird. Wir sehen in Tieren beseelte Mitgeschöpfe, in den Pflanzen die lebendige Grundlage für tierisches Leben und im Boden ein lebendiges Ökosystem, welches wiederum den Pflanzen das Wachsen und Gedeihen ermöglicht. Und der Mensch gehört selbstverständlich dazu.
Und alle "Systeme" stehen jeweils in wechselseitiger Abhängigkeit. Deswegen verzichten wir grundsätzlich auf jede Art von Pestizid und künstlicher Düngung. Das Resultat: Artenvielfalt in Ökosystemen, schadstoffarme, lebendige Böden als auch nitratarmes Grundwasser. Und die Lebensmittel, die wir in Schloss Hamborn produzieren, sind frei von künstlichen Hilfs- und Zusatzstoffen und tragen die volle Lebendigkeit in sich. So verbinden sich auf lokaler Ebene Nachhaltigkeit und "Planetary Health".
Baum Wald Mensch
Michael von der Lohe hat Menschen begleitet bei Ihrer künstlerischen Arbeit im Wald, der Aussaat der Bäume, der Pflege und hat junge Menschen besucht, die Tag und Nacht Bäume bewachen und beschützen. Wie können wir uns an einen aufmerksameren Umgang mit der Natur herantasten? Welche Hilfe kann uns die Kunst dabei sein? Was sind unsere wahren Bedürfnisse? Fragen ohne letzte Antworten im nachfolgenden Video.
Energie in Schloss Hamborn
Zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise gehört eine nachhaltige Energienutzungsstrategie unbedingt dazu. Seit 2002 werden in Schloss Hamborn zunehmend regenerative Energieträger eingesetzt. Mit zwei Biomasse-Heizwerken, die regionale Holzhackschnitzel als Energieträger nutzen, erzeugen wir gut die Hälfte der in Schloss Hamborn benötigten Wärmemenge. Strom wird seit 2004 zu 100% als Ökostrom eingekauft. Einen Teil des benötigten Stroms produzieren wir sogar selbst über 2 Blockheizkraftwerke und 6 Photovoltaikanlagen.
So konnte schon weit vor der jetzigen Klimadiskussion ein wertvoller Beitrag, in Form von CO2 Einsparung in Höhe von mehreren tausend Tonnen pro Jahr, geleistet werden.
Umweltbroschüre – Nachhaltigkeit in Schloss Hamborn
Umweltbroschüre – Nachhaltigkeit in Schloss Hamborn
Gerd Bögeholz
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