Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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09.03.2021

Nicht verführe(r)n lassen

„Hier lebt Vielfalt mit Gemeinschaft“ ist der Leitspruch von Schloss Hamborn. Vielfalt - oder Diversität - hat viel mit Freiheit zur Selbstbestimmung in der Gemeinschaft zu tun. So ist es eine wesentliche Aufgabe der Werkgemeinschaft Schloss Hamborn Teilhabe in einer von gegenseitigem Respekt getragenen freiheitlichen Gesellschaft zu ermöglichen und zu fördern. Im kant´schen Sinne endet die persönliche Freiheit dort, wo die persönliche Freiheit anderer beginnt. Freiheit und Verantwortung – und damit auch die Verantwortung für persönliche Meinungsäußerungen – sind somit zwei Seiten der gleichen Medaille.

Rücksichtnahme und die intrinsische Überzeugung, dass es zwischen Schwarz und Weiß bedenkenswerte und viele Zwischentöne gibt, machen immun gegen populistisch vereinfachte Weltbilder, diffuse Partizipationsängste, verlogenen Geschichtsrevisionismus, dröhnende Deutschtümelei und hasserfüllte rechte Gewalt gegen alles „Fremde“ und „Andersartige“.

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen von Grundrechten sowie eine sich durch technologische Innovationen disruptiv und exponential verändernde Lebens- und Arbeitswelt überfordert viele Menschen. Es geht für viele mittlerweile schlicht um das wirtschaftliche und soziale Überleben. So haben Charismatiker mit einfachen Antworten auf komplexe Fragestellungen derzeit Hochkonjunktur.

Politische Entscheidungen wirken dagegen halbherzig, behäbig und widersprüchlich. „Identitäre“ und „Rechtsnationale“ bilden Allianzen mit „Querdenkern“ und „PEGIDAAnhängern“ sowie anderen sich zunehmend radikalisierenden Gruppierungen „völkischer“ Orientierung. Sie präsentieren sich einem dankbaren Publikum als „Retter Deutschlands“. Es werden abstruse Versprechen und Verschwörungstheorien propagiert und Schuldzuweisungen, Beleidigungen und offene Drohungen in Richtung politischer Akteure, ganzer Bevölkerungsgruppen und Ethnien formuliert. Kalkuliertes und teils aggressives Sendungsbewusstsein auf der einen Seite trifft hierbei auf Frustration, Unsicherheit und Angst auf der anderen Seite. Das Vertrauen in staatliche und demokratische Institutionen, die Medien, wissenschaftliche und medizinische Informationen wird gezielt untergraben. Aus dieser Melange entwickelt sich in der Folge ein ausufernder Realitätsverlust, der jede sachliche Debatte durch Radikalisierung und Fanatismus verhindert.

Scheinbar von oberster Stelle werden Angriffe auf die Demokratie und ihre Institutionen legitimiert. Zuletzt drastisch vor Augen geführt durch den Aufruf des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump an den rechtsradikalen Pöbel, das Kapitol in Washington zu stürmen. In einer digitalisierten Welt beeinflusst die Omnipräsenz solcher medialer Ereignisse, die beispielhaft für eine unverantwortliche und gefährliche Respektlosigkeit gegenüber den demokratischen Institutionen stehen, das demokratische Weltbild und die Meinungsbildung gerade auch junger Menschen.

Rechtsextreme Populisten haben es darüber hinaus in der andauernden Corona-Krise leicht, Menschen im Allgemeinen und Jugendliche im Besonderen mit „erlebnisorientierten Angeboten“ für die falsche Sache zu begeistern und zu rekrutieren. Hierzu zählt auch ein seit einigen Jahren extrem rechtsorientierter Kampfsportboom. Ohne alle Anbieter unter Generalverdacht zu stellen, fällt dennoch auf, dass Kampfsportarten, die technisch dem paramilitärischen Straßenkampf nützlich sein könnten – wie z. B. Mixed-Martial-Arts (Standund Bodenkampf, Schlag-, Tritt-, Griff- und Wurftechniken) oder Kickboxing – besonders von rechtsextremen Strukturen und entsprechender Einflussnahme betroffen sind. Schloss Hamborn distanziert sich ausdrücklich von jeglichen irrlichternden Allianzen - u. a. zusammengewürfelt aus selbsternannten Querdenkern, Verschwörungstheoretikern, sowie „erlebnisorientierten“ Angeboten rechtsextremer Kampfsport-Anbieter. Wir erkennen darin eine manipulative Gruppendynamik, die einzig das Ziel verfolgt, Menschen politisch antidemokratisch und antiindividualistisch zu instrumentalisieren. Diese stellen eine sich selbst isolierende Minderheit dar, keinesfalls repräsentiert diese die freiheitliche Gesellschaft.

Auch im Hinblick auf die Lehren der Geschichte sowie unsere nachhaltig humanitären, sozialen, ökologischen und demokratischen Werte und Ziele, distanziert sich Schloss Hamborn von der lauten und sich zunehmend radikalisierten Meute aus Querdenkern, Rechtsradikalen und Verschwörungstheoretikern. 1935 ist die Anthroposophische Gesellschaft durch die Nationalsozialisten auch in Schloss Hamborn per Verordnung aufgelöst und verboten worden. Begründet wurde das Verbot damit, dass die in den anthroposophischen Schulen angewandten Unterrichtsmethoden „eine individualistische, nach dem Einzelmenschen ausgerichtete Erziehung, die nichts mit dem nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen gemein habe, verfolge“. Die Nationalsozialisten befürchteten weiter, dass „infolge der Gegensätze zwischen den Anschauungen der Anthroposophischen Gesellschaft und dem vom Nationalsozialismus vertretenen völkischen Gedanken“ die Gefahr bestehen könne, dass „die Belange des nationalsozialistischen Staates geschädigt werden könnten“.

Der anthroposophische Impuls mit den lebensnahen und nachhaltig wirksamen Konzepten in den Bereichen biologisch-dynamische Landwirtschaft, Waldorf-Pädagogik, fürsorglicher Pflege sowie integrativer Medizin hat die Wirren der Zeit überstanden und wird fortwährend weiter entwickelt. Dabei begeistert und motiviert Schloss Hamborn heute als anthroposophisch-orientierte Werkgemeinschaft Menschen aller Altersgruppen, Mitarbeitende, Schüler*innen und Bewohner*innen durch Sinnhaftigkeit im Tun mit Kopf, Herz und Hand. Zusammenhänge im Gesamtkontext Demokratie und Bildung, Gesundheit und Ernährung, Ökologie und Nachhaltigkeit, Medizin und Pflege sind direkt erlebbar und aktueller den je. Im Respekt vor dem festen inneren Zusammenhalt einer begeisterten Mitarbeiterschaft im Gründungsjahr 1931 von Schloss Hamborn sind wir der Überzeugung, dass Mut zum Selberdenken und kritisch Hinterfragen am besten davor schützt, sich verführe(r)n zu lassen.

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12.02.2021

Aufhebung der coronabedingten Quarantäne im Altenwerk Schloss Hamborn

Gerade die letzten Wochen waren für alle Bewohner*innen, Pflegekräfte und die Einrichtungsleitung des Altenwerk Schloss Hamborn coronabedingt eine schwere Belastung und Herausforderung. Von den 41 Bewohner*innen, die sich mit dem Corona-Virus SARSCoV-2 infiziert hatten, sind mittlerweile 35 wieder gesundet. In die Freude und Erleichterung darüber mischt sich die Trauer um 6 Bewohner*innen, die leider verstorben sind. Vier der verstorbenen Personen, waren bereits vor der Infektion mit SARS- CoV-2 in palliativer Behandlung.

Am vergangenen Samstag , den 6. Februar fand die zweite Impfaktion im Altenwerk statt, so dass hierdurch das Risiko weiterer Infektionen nachhaltig verringert worden ist. Aktuell gibt es in Schloss Hamborn keine mit SARS-CoV-2 infizierten Personen. Nach strapaziösen Wochen und Tagen können Peter Wendt, Einrichtungsleiter Altenwerk Schloss Hamborn und Mervat Sorial, Leiterin Stationäre Pflege Altenwerk Schloss Hamborn, mit ihrem engagierten Pflegeteam aufatmen, denn die strenge Quarantäne wird am Montag, 15. Februar aufgehoben. Die NRW-Corona-Schutzverordnung mit Kontakt- und Abstandsregeln sowie das Hygienekonzept werden selbstverständlich weiter konsequent umgesetzt.

Vorstand und Einrichtungsleitung von Schloss Hamborn beobachten das Corona-Infektionsgeschehen nicht nur auf lokaler Ebene. Hoffnungsvoll stimmt alle Verantwortlichen, dass dank hochwirksamer Impfstoffe, einem hoffentlich überstandenen „Impfchaos“, zunehmender Impftätigkeit sowie hoher Impfakzeptanz die Inzidenzzahlen stetig sinken. Bei aller Vorsicht und angebrachter Zurückhaltung wächst jetzt die Zuversicht, Ziele und Perspektiven für eine postpandemische Zeit weiter zu verfolgen. So hat Schloss Hamborn ein Konzept für die geplante Geriatrie entwickelt und der Innenausbau des Altenwerk-Neubaus wird planmäßig weiter vorangetrieben.

Nachdem das Altenwerk Schloss Hamborn als eine der letzten vergleichbaren Einrichtungen in NRW hart von Corona getroffen worden ist und leider vorübergehend als „Corona-Hotspot“ eingestuft werden musste, wird sich nun mit der Aufhebung der Quarantäne das Leben in Schloss Hamborn sukzessive – im Rahmen der geltenden Corona Schutzmaßnahmen – normalisieren. Auch die witterungsbedingten Einschränkungen durch heftige Schneefälle - scherzhaft „Flockdown“ genannt - sind überwunden, so dass Schloss Hamborn uneingeschränkt und gut zu erreichen ist.

In diesem Sinne freuen sich alle Mitarbeitenden vom Hofladen „Natura“ (reguläre Öffnungszeiten) und dem Café „Alte Schule“ (Kuchen, Quiche und Kaffee derzeit nur zum Abholen) über zahlreiche Besucher*innen und Kund*innen und wünschen eine gute Zeit an diesem schönen Ort und viel Freude beim Genuss der überregional bekannten Gaumenfreuden.

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17.01.2021

Corona im Altenwerk Schloss Hamborn

Seit ab März 2020 die Corona-Pandemie das öffentliche Leben und das persönliche Verhalten in der Gesellschaft in zunehmenden Maße eingeschränkt und verändert hat, haben die Einrichtungsleitung des Altenwerks zusammen mit allen Verantwortlichen der Schloss Hamborn Rudolf Steiner Werkgemeinschaft e.V. Hygienekonzepte abgestimmt und konsequent umgesetzt. Die erforderlichen Corona-Maßnahmen wurden dabei umgehend an die jeweils gültige Corona-Schutzverordnung NRW angepasst bzw. proaktiv ausgeweitet.

Über 9 Monate ist es damit gelungen, die Bewohner*innen, Pflegekräfte und alle anderen Mitarbeitenden wirkungsvoll vor einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus zu schützen. Bis zum Jahresende 2020 gab es – im Unterschied zu vielen anderen Einrichtungen im regionalen und überregionalen Umfeld - keinen einzigen Coronafall Im Altenwerk Schloss Hamborn.

Erst jetzt zum Jahresende ist Corona im Altenwerk angekommen. Bei routinemäßigen Schnelltests am 28.12.2020 wurden erste Fälle festgestellt und umgehend – noch vor dem PCR-Test – an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet.

Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt war in der Folge sehr konstruktiv. 41 Personen (Bewohner*innen und Pflegekräfte) wurden bislang positiv gemeldet und umgehend isoliert bzw. befinden sich in Quarantäne. Trotz der intensiven Pflege und Fürsorge durch das Pflegepersonal - nun auch unter Quarantäne-Bedingungen - sind leider drei Bewohner*innen des Altenwerks zwischenzeitlich verstorben. Zwei der verstorbenen Personen, waren bereits vor der Infektion mit SARS-CoV-2 in palliativer Behandlung. Alle anderen infizierten Personen zeigen bislang einen eher milden Krankheitsverlauf.

Am gestrigen Samstag, 16. Januar 2021 hat nun die planmäßige erste Impfung gegen eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus im Altenwerk stattgefunden. Die Einrichtungsleitung des Altenwerks und die Verantwortlichen der Schloss Hamborn Rudolf Steiner Werkgemein-schaft e.V. setzen dadurch und durch weitere Maßnahmen, wie Homeoffice, Video-konferenzen sowie eine insgesamt weitest gehende Einschränkung von Präsenzterminen alles daran, die Gesundheit der Mitarbeitenden und Bewohner*innen zu schützen.

Den mit SARS-CoV-2 infizierten Personen wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung.

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Wanderkarte

Wandern rund um Schloss Hamborn

Topographische Wanderkarte im Maßstab 1 : 25.000 (4318 Borchen vom Land Nordrhein-Westfalen).

Nachfolgend Download der Wanderkarte als PDF.

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Waldorf Festival
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Jan P. Havelberg

Jan P. Havelberg

Verwaltung
Leitung Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
Schloss Hamborn Rudolf Steiner Werkgemeinschaft e. V.
Schloss Hamborn 5
33178 Borchen
Tel.
05251 389-125
Fax
05251 389-268